Wichtig: Neue Funkfrequenzen-Verteilung ab 2016 – Funkanlagen im bisherigen Frequenzbereich (790 – 865 Mhz) können von heute auf morgen ihre Funktionsfähigkeit verlieren!

Etliche Hersteller präsentierten auf der diesjährigen Musikmesse ihre neuen Systeme.

Der Frequenzbereich 790 MHz bis 865 MHz ist nur noch bis 2016 gültig. Geräte wie Funkmikrofone, Headsets etc, die mit diesen Frequenzen arbeiten, sind ab diesem Zeitpunkt unzlässig und werden auch nicht mehr funktionieren. Dies betrifft ALLE Anbieter und Betreiber solcher Funkstrecken. Bitte beim Kauf auf die neuen bzw. zukunftssicheren Frequenzbänder achten. Umbauservice oder Umtauschservice wird je nach Produktfirma unterschiedlich angeboten.

Grobe Fakten

Die bisherigen Funkbänder (teilweise genannt D-Band & E-Band)  in den Frequenzbereichen* 790-865 Mhz werden ab 2016 komplett für Mobilfunkbetreiber genutzt und damit für den Musik- und Livetonbereich nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Grund ist der Ausbau der LTE-Technik – eines Mobilfunkstandards, der quasi den Nachfolger von UMTS darstellt.

Stichtag für die legale Nutzung ist der 31.12.2015, jedoch kann es auch schon ab sofort zu Störungen in vorallem ländlichen Regionen kommen – genau dort, wo der Ausbau der LTE-Netzes bereits stattgefunden hat. Bisherige Funkanlagen können also theoretisch bis 2016 benutzt werden, bevor sie dann ab dem Jahr komplett unbrauchbar werden. Jedoch überall dort, wo in nächster Zeit ein weiterer LTE-Sender aufgestellt und in Betrieb genommen wird, wird ein Funkbetrieb nicht mehr möglich sein. Das Funksignal wird diesen Sendeanlagen komplett weggedrückt.

* genau genommen handelt es sich um die Frequenzbereiche 790-814 Mhz & 838-862 Mhz mit Ausnahme des Mittenbandes 823-832 Mhz.

Kleine Entwarnung

Es werden künftig kleine Frequenzlücken bleiben, die auch wie bisher weiterhin kostenfrei genutzt werden können. Es betrifft den Bereich des ISM-Bandes  863-865MHz.

Auch ein Mittelband innerhalb des LTE-Netzes wird frei bleiben. Der Bereich von ca. 823-832 Mhz stellt eine Lücke zwischen Upload- und Download im neuen LTE-Bereich dar und wird als ein weiterer kleiner Bereich kostenfrei nutzbar bleiben.

Diese beiden Bereiche eignen sich eher für kleinere Funkanlagen, wie im ISM-Band zb. lediglich bis zu 3 Funkstrecken. Da in diesem Band auch andere Geräte funken, wie zb. Garagentore etc. ist dieses Band eher anfällig für Störungen – für Einzelfunklösungen dennoch sehr gut geeignet. Für die Mittellücke im LTE-Band ist zur Zeit noch unklar, wieviele Funkstrecken dort nutzbar sind. Praxistests stehen noch aus, da das LTE-Netz selbst auch noch nicht vollständig ausgebaut ist.

Für DJs, kleinere Band-Setups wie auch für Alleinunterhalter, die lediglich 1 oder 2 Drahlossysteme betreiben, stellt das eine günstige und zukunftssichere Lösung dar.

Mittelgroße bis große Funkstrecken-Systeme

Bei Anwendungen in  Theater, Schulen, Musicals, Stadien und weiteren Multisetups, wo es zu 100 und mehr gleichzeitig zu betreibenden Funkstrecken kommen kann, greift die Neuregelung voll zu und es bedarf zwingend einer Neuanschaffung aller Systeme. Die Anschaffung sollte erst dann erfolgen, wenn die Anmeldung der eigenen gewünschten Nutzfrequenzen erfolgt und sichergestellt ist. Erst dann macht es Sinn, sich ganz gezielt Produkte und Funkstrecken-Lösungen zu erwerben.

Gebühren & Anmeldung

Das Band von 710 – 790 Mhz wird von der Bundesnetzagentur für professionelle Funkanwendungen zur Verfügung gestellt, wie Konzerte, Touren, Industrieveranstaltungen. Die Nutzung ist gebühren- und anmeldepflichtig. Bei Nutzung besteht eine Urkundenmitführungspflicht. Die Anmeldung eines Frequenzbereiches kostet einmalig 130 Euro. Pro Sender wird zusätzlich eine Jahresgebühr von 10 Euro fällig. Jeder weitere Sender kostet jeweils weitere 10 Euro und es werden je nach Anzahl weiterer Urkunden benötigt.

Die Anmeldung geschieht bei der jeweiligen Aussenstelle der BnetzA , woraufhin dann eine schriftliche Bestätigung folgt.

Umbau / Umtausch bisheriger Funkanlangen

Einige Funkstreckenanbieter, wie zb Sennheiser bieten einen Umbauservice ihrer Systeme an. Die dann stattfindende Umfrequentierung wird je nach Produkt und System ca. 200-250€ kosten. Es muss also jeder selbstabwägen, ob ein Umbau oder je nach Gerätealtersklasse eine Neuanschaffung sinnvoller und günstiger wäre.

Desweiteren bietet Sennheiser seit Jahresbeginn Workshops zum Thema an. Termine und Informationen dazu sind auf Sennheisers Workshop-Seite zu finden.

Audio-Technica

Die Firma bietet eine zeitlich begrenzte Abwrack-Aktion an. Vom 1.4.2011 – 1.8.2011 können alte Funkanlagen EGAL WELCHER FIRMA! quasi in Zahlung gegeben werden. Es wird in ein Geräte gleicher Klasse für einen weit reduzierten Preis ausgetauscht. Bei der 3000er Serie wird beim Kauf zum Beispiel 150-250€ für die alte Anlage erstattet. Kaufpreis wäre dann also nicht ein normaler Preis von 499€, sondern nur 349€ für ein neues System.

Es muss jeder für sich abwägen, ob die alte Anlage auf gut Glück bis 2016 in Betrieb bleiben soll, oder jetzt mit diesen bald wertlosen Funksystemen noch etwas Investitionsgeld herausgeschlagen werden kann.


Digtial Audio Service

… verkauft ausschließlich zukunftssichere Funkstrecken sodass eine jetzige  Anschaffung auch nachhaltig Bestand haben wird!

Für Fragen oder Beratung stehen wir Euch selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.
ari@digitalaudioservice.de

Ausführliche Informationen zum Thema Funk-Frequenzen bietet Shure auf der Support-Seite.

Bilder: Shure, Sennheiser, Audio-Technica, Ari Ahrendt