mut med

Ein Bericht / Review zum Recording eines YouTube-Videos.

Für unsere home-made & low-budget Videos stand uns aufgrund des mobilen Recordings zwangsläufig nur ein recht beschränktes Equipment zur Verfügung. Gut also, dass dieses Bisschen qualitativ hochwertig (und dennoch preiswert) ist.

Das Video des Tina-Dico-Songs “Back Where We started” wurde mit einer einfachen kleinen Consumer-Digitalkamera und einem apfelartigen Smartphone, beide im HD-Videomodus, aufgenommen. Audio wurde extra aufgenommen, anschließend gemischt und mit dem Video synchronisiert.

Das Equipment war klein gehalten, jeder von uns brachte mit, was er/sie hatte:

  • Vocals Julia: Telefunken M80 in den Onboard-Pre einer MOTU Ultralite-Schnittstelle
  • Vocals Tim: SM58 mit einem Triton Audio FETHead, ebenfalls in den Pre des MOTU Ultralite
  • Gitarre: 2 x Oktava 012 X/Y-Setup in 2 x DAV BG501 (in einer Lindell Lunchbox)
  • Looper: Pickup der Gitarre -> Looper -> MOTU

Eins unserer anderen Videos, nämlich jenes von Cluesos “Barfuß”, verwendet bis auf den Looper dasselbe Setup. (https://www.youtube.com/watch?v=M6UsotK4y3Q)

Beim Mix der auf diese Weise aufgenommenen Spuren zeigten sich die Qualitäten, Stärken und Schwächen der einzelnen Komponenten:

1. Das Telefunken M80. Natürlich sind die Vocals im Mix auch Resultat einer akribischen Spur-/Gain-Automation. Aber die aufgenommene Spur klingt ganz roh, ohne EQ und Comp, schon fantastisch. Präsente Höhen, Detailtreue bei den Konsonanten, eher schlank in den Bässen (weniger Nahbesprechungseffekt), keine störenden Resonanzen in den Mitten. Wenn man die Aufnahme hört, könnte die genau so gut mit einem Studio-Kondensator-Mikrofon aufgenommen worden sein. Auch wenn der Onboard-Pre der MOTU-Schnittstelle eher unspektakulär ist (vielleicht sogar ein wenig Rauschen hinzufügt) – das Mikro selbst liefert ein fast “fertiges” und hochwertiges Ausgangssignal. Klar, dass wir dieses Mikro auch live bei Konzerten im Einsatz haben.

2. Das Shure SM58 ist von der Soundcharakteristik eher mittig und schwach in den Höhen. Der FETHead hilft dabei, den “faden” Pre in der Schnittstelle zu ignorieren. Er macht das Signal “heißer” und öffnet den Klang ein wenig in den Höhen. Dennoch – aber das ist dem SM58 geschuldet – musste das Signal im Mix einem kräftigeren EQ-Einsatz unterzogen werden, damit es einigermaßen so klingt wie das M80 ohne EQ.

3. Die DAV-Preamps im 500er-Format. Sind immer ein Thema und für jede Quelle einsatzbar. Für Gitarre wie hier sind sie ohnehin prima. Es sind einfach hochwertige Preamps, rauscharm, detailtreu, meiner Meinung nach besser als die Onboard-Preamps der verwendeten MOTU-Schnittstelle wie auch jener vom RME Fireface. Auch der D.I. ist klasse, konnte ihn mit den DIs von Safe Sound P1 oder Summit Audio 2BA-221 vergleichen – mir gefiel er besser.

4. Die Aufnahmekette für den Looper war eine Notlösung, eher ein Schnellschuss, um den kreativen Fluss nicht zu zerstören. Bei DIY-Projekten wie dem unsrigen, wo man Recording engineer und Musiker gleichzeitig ist, muss man sich im Zweifelsfall auf Kosten der Aufnahmequalität für die Musik entscheiden 🙂

Mehr Videos von M.U.T. – Motz & Teissen demnächst auf YouTube. Wir freuen uns über Kommentare & Anregungen!

Das Video “Back Where We Started”:
YouTube Preview Image

Website/Kontakt:
www.motzundteissen.net

Cheers,
Tim Teissen