Electrodyne 501

Den Electrodyne 511 EQ haben wir euch in diesem Rahmen ja bereits ans Herz legen können, hier folgt nun das Preamp-Modul, das zusammen mit dem Entzerrer einen der wohl besten – und am meisten unterschätzten – Channelstrips aller Zeiten bildet. Motown, Stax, müssen wir noch mehr sagen? Der Electrodyne 501 Preamp bietet ebenso wie der EQ leckerste Konsolentechnik aus den späten 60er-Jahren, und zwar aufs originalgetreueste wiederaufgelegt.

Konkret bedeutet das: Eine Preampschaltung aus zwei hintereinanderliegenden diskreten Stufen im Class-A-Modus, nach außen hin abgeschlossen durch zwei fette Cinemag-Übertrager. Bei Cinemag handelt es sich um den direkten Nachfolger des Original-Herstellers Reichenbach, so dass “Originalspezifikation” hier trotz aktueller Fertigung tatsächlich “Originalspezifikation” bedeutet.

Aus diesem Innenleben holt der Preamp maximal 68 dB Gain, schaltbar in 2-dB-Schritten. Dazu dann noch das Feintuning mittels des Output-Potis und des 20 dB-Pads, und wir haben einen kraftvollen, vielseitigen Preamp mit einem ebenso druckvollen wie fein verrrundeten Klang, der neben bekannteren Vintage-Klassikern wie API und Neve problemlos bestehen kann – und sich charakterlich ungefähr in der Mitte dazwischen einordnet.

Als weitere Besonderheit wird der DI-Input ebenfalls über den Mic-Übertrager geführt, und das macht sich klanglich durchaus bemerkbar. Da klingt die DI-Gitarre gleich schön saftig, und gar nicht mehr so klingelig-trocken, wie man das von “gewöhnlichen” Preamps gewohnt ist. Ganz klar: Der Electrodyne wohnt weit oben im Preamp-Olymp!