Lunchbox-Tipps: XQP 541 Optical Compressor
Der amerikanische Hersteller XQP (eine Abkürzung des nach SciFi klingenden Namens “Xylene Quickened Products”) bringt Audioequipment mit Boutique-Approach ins untere Preissegment des 500-Standards. Solch eine junge Firma muss keine Rücksicht nehmen auf ihr Vintage-Erbe (weil sie es schlicht nicht hat), und kann deshalb sehr wendig und beweglich neue und teilweise ungewöhnliche Ansätze verfolgen. Solche hat XQP beispielsweise mit dem Optical Disruptor im Programm. Der Optical Compressor, den wir hier vorstellen, ist da etwas konventionellerer Natur, wenngleich XQP auch hier im Detail Eigenständigkeit beweist. Als Optokompresor mit typischer Zweiknopfbedienung konzipiert, verfügt das Modul über Potis für Threshold und Make-Up Gain, und damit haben sich die klanggestaltenden Bedienelemente bereits erschöpft – ganz so, wie wir das seit Jahrzehnten von diversen Opto-Klassikern kennen. Neben einer LED-Anzeige mit 10 Segmenten, die die Pegelreduktion feinfühlig anzeigt und dabei auch schön das Regelverhalten bzw. die Zeitkonstanten des Comps sichtbar macht, verfügt das Modul noch über einen ungewöhnlich groß geratenen Bypass-Knopf mit Beleuchtung. Unter der Haube arbeiten sauber layoutete IC-Technik ohne Übertrager und zwei Silonex-Optokoppler – das its mal was anderes als die häufig zu findenden Vactrol-Bausteine oder gar die T4-Zellen von Universal Audio. Klanglich beschreitet der XQP Comp einen Mittelweg. Mit mittelschnell abgestimmten Zeitkonstanten sorgt er weder für absolut brutalen Squeeze, noch sind die Resultate übermäßig knallig. Damit bietet sich das XQP-Modul immer dann an, wenn man die Dynamik von Signalen wie Gesang oder Voiceover unauffällig etwas verdichten möchte, wobei der Comp für einen leichten “Pop” auf den Attacks sorgt, der schlappe Signale interessanter und lebendiger machen kann.
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