Die gestrige Apple WWDC bringt allerhand Neuerungen. Erstmal hat Tim Cook bewiesen das er den Budenzauber ebenso beherrscht wie einst Steve Jobs und zum Zweiten wurde die Modellpalette auf ziemlich eigenartige Weise verändert.

Apple Mac Book Pro: Apples Volumenmodell wurde überarbeitet, es gibt jetzt drei verschiedene Modelle : 13″ , 15″ und 15″ Retina. Das 17″-Schlachtschiff wurde ersatzlos gestrichen, somit ist das 15″-Retina jetzt das Topmodell. Wie der Name schon sagt ist hier das extrasuperhochauflösende Display verbaut welches der geneigte Apple-Fan schon aus dem iPad3 kennt (alle anderen kennen es aus den Werbespots). Die Auflösung ist mit 2880 x 1800 auch wirklich Bombe, da kann die Konkurrenz echt einpacken. Allerdings ist jetzt schon klar das viele Programme das nicht mitmachen. Apple kündigte an das zumindest die hauseigenen Anwendungen wie  FinalCut, Aperture und iPhoto da mitspielen aber was mit so Sachen wie Adobe oder Avid Media Composer ist weiss wieder keiner.  Da kommen dann wieder lustige Updates demnächst.

Egal, der Rest der Kiste ist auch brandneu:  Apple setzt auf die aktuellen Core i7 von Intel mit Ivy Bridge. Das heisst der Rechner nutzt DDR3L RAM mit 1600 MHz – schneller geht´s gerade nicht. Sämtliche mechanische Laufwerke sind rausgeflogen, keine Festplatten und kein DVD mehr. Massenspeicher ist SSD, wer DVD will muss ein externes Laufwerk kaufen. Kahlschlag bei den Schnittstellen: 2x USB 3, 2x Thunderbolt, 1x HDMI und Feierabend. Apple bietet immerhin Adapter von Thunderbolt zu Ethernet oder Firewire an, die kosten aber extra.  Die Konfigurationsmöglichkeiten sind noch offen irgendwie, im Moment ist die Rede von wahlweise 2,3 GHz und 2.6GHz CPU und SSDs mit 256GB, 512 GB oder 768GB – aber es  scheint  selbst im Apple-Store noch nicht so klar zu sein. Mal sehen.

Update: Wie jetzt zu hören ist, handelt es sich bei der verbauten SSD mal schön um ein Apple-eigenes Format. Also späterer Austausch auf eine größere “Platte” wenn überhaupt nur bei Apple direkt.

Für alle denen das zu abgefahren ist gibt es aber nach wie vor auch noch ein “normales” Mac Book Pro. Hier sind  dann so altmodische Sachen wie Festplatten,DVD, Firewire und  Ethernet mit drin. Auf das neue Innenleben muss man trotzdem nicht verzichten, Ivy Bridge ist hier ebenfalls an Bord. Maximaler RAM ist mit 8GB angegeben  – ich denke da gehen auch 16 rein. An Displays gibt es wahlweise 13″ oder 15″ , optional entspiegelt wie gehabt.  Ohne die Dinger in der Hand gehabt zu haben meine ich jetzt schon, das das “normale” Mac Book Pro für Musikschaffende die bessere Wahl ist. Die Retina-Variante ist mehr so die Stylo-Kiste, zumindest solange bis Thunderbolt 100% etabliert ist und die dollen Sample-Libraries nicht mehr auf DVDs erscheinen.

Apple Mac Pro: Joa, die Gerüchteküche schwankte ja zwischen “das Ding geht vom Markt” und “das wird die absolute Übermaschine”. Die Wahrheit liegt genau dazwischen. Die gute alte Käsereibe wird leicht überarbeitet. Das heisst, eigentlich wird da nichts überarbeitet. Das 8-Core Modell fliegt raus. Ende. Es gibt die Kiste jetzt mit 4 , 6 oder 12 Kernen. Der 4Kern ist immer noch der Nehalem der 6Kern ist immer noch Westmere. Kein Thunderbolt, kein USB3, alles beim alten.  Die aktuellen Gerüchte für 2013  lauten “das Ding geht vom Markt”  bzw. “das wird die absolute Übermaschine”.

Update: Apple hat jetzt auch gemerkt, das der neue Mac Pro nicht wirklich neu ist und hat das Wort “neu” dementsprechend rausgenommen im Shop.

Tschüss

Arne