FCS P4DMS

 Mit dem P4DMS legen die Kalifornier von Foote Control Systems ihre Machbarkeitsstudie in Sachen Kompression vor. Das Topmodell des Masterminds Roger Foote bietet praktisch alles, was in einem bestimten Sektor des Kompressor-Olymps als gut und schön angesehen wird – und vielleicht sogar noch etwas mehr.

Wie für diesen Hersteller typisch geht es auch beim P4DMS vorrangig um Pegel- bzw. Hüllkurvenkontrolle, und somit wurde das Gerät eher auf Klarheit optimiert denn auf Klangfärbung. Dennoch ist der Signalweg nicht von schlechten Eltern, er bietet eine gute Mischung aus audiophiler Geradlinigkeit und vintagemäßigen Komponenten. An den Audioanschlüssen (de-)symmetrieren Übertrager von Cinemag das Signal, und die Verstärkung übernehmen wahlweise diskrete OpAmps von John Hardy (990c) oder Scott Liebers (SL2520). Außer ebenjenen, den Übertragern und den Präzisions-VCAs sitzt nichts weiter im Signalweg.

FCS P4DMSKontrolle wird auch bei den Bedienelementen groß geschrieben. Mit Ratio, Attack/Release sowie Threshold/Gain besitzt der P4DMS die fünf typischen VCA-Controls, und dazu noch eine Reihe von Schaltfunktionen. Es steht wahlweise peak/RMS-Detektion zur Verfügung, und es gibt einen manuellen sowie einen Programm-adaptiven Modus. Auch die Sidechain kann flexibel angepasst werden, und zwar mit Feedback- und feed-Forward-Optionen, einem internen Hochpass sowie schaltbaren externen Sidechain-Anschlüssen.

Aus diesem Konzept holt der P4DMS jede Menge trockenen Punch mit leicht analytischen Qualitäten. Auf der anderen Seite sind die Parameter aber auch so großzügig abgestimmt, dass das Gerät zu einer wahrhaft effektiven Soundmaschine werden kann, die – siehe das letzte Klangbeispiel – sehr extreme Effektkompression liefert, welche sich manchmal fast nach einem rückwärts abgespielten Audiofile anhört. Der P4DMS beherrscht also die Pflicht eines modernen Allround VCA-Kompressors, und als Kür gibts noch ein paar sehr nette Klangmalereien der aggressiveren Sorte obendrauf!