Im Fahrwasser der Redesigns legendärer Vintage-Kompressoren wie dem Gates Sta-Level und dem Universal Audio 175/176 haben die Kalifornier von Retro Instruments mittlerweile eine ordentliche Produktpalette am Markt. Im Mittelpunkt steht hier stets die Röhrentechnologie, und da hat die Goldene Ära des Recordings auch jenseits der Dynamikbearbeitung eine Menge zu bieten.

Gewissermaßen eine Best-Of-Compilation verschiedener Röhren-Komponenten hat Retro Instruments im Powerstrip Channelstrip zusammengefasst. Dieses Kraftpaket, der Name ist hervorragend gewählt, vereint drei Sektionen zur Signalbearbeitung, allesamt auf Basis der glimmenden Glaskolben: Einen Preamp, einen Vari-Mu-Kompressor sowie einen ausgewachsenen EQ des Pultec-Typs. Mit 18 Bedienlementen ist die Frontplatte gut bestückt, und dabei wurde auch auf praktische Details Rücksicht genommen: Kompressor und EQ lassen sich separat aktivieren, neben dem Instrumenten-Input verfügt das Gerät auch über eine Through-Buchse, die das Signal zu einem Gitarrenamp weiterleiten kann, ein Trittschallfilter greift wahlweise bei 40 oder 90 Hz.

Retro Instruments Powerstrip

Während die Mehrzahl der Bedienelemente auf den entsprechend vielseitigen Pultec-EQ entfällt, kommt der Kompressor mit einem handlichen Parametersatz aus. Seine Input/Output-Gainstruktur bedient gleichzeitig den Preamp, und für die Zeitkonstenten steht ein Drehsclater mit sechs Positionen zur Verfügung, ähnlich wie beim Vari-Mu-Urtyp, dem Fairchild 660/670.

Die Fertigungsqualität ist Retro-typisch über alle Fragen erhaben, und mit zwei Übertragern und vier Röhren ausgestattet bietet das Gerät auch schaltungstechnisch viel Potenzial für leckere Klangfärbungen. Wie das nun klingt? Nun ja – fett…