Lunchbox-Tipps: Electrodyne 511
In der kurzen Zeit, die seit seiner Markt(wieder)einführung vergangen ist, hat sich der Electrodyne 511 zu einem absoluten Favoriten-EQ im 500-Zirkus entwickelt.
Dem Team um Peter Montessi (A Designs Audio) und Ken Hirsch (Orphan Audio) ist es gelungen, mit dieser Kassette einen wirklichen EQ-Klassiker wiederzubeleben. Electrodyne zählte in den 50er- und 60er-Jahren zu den Pionieren unter den amerikanischen Mischpultkonsolenherstellern. Im engen Verbund mit anderen Herstellern wie etwa Langevin und dem Übertragerproduzenten Reichenbach (Vorläufer von Cinemag) spielte Electrodyne eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Mischpultkanalzugs wie wir ihn heute kennen.
Electrodyne-Konsolen waren damals sehr beliebt; nicht zuletzt waren sie bei Stax und Motown installiert, und auch Frank Sinatra besaß sein persönliches Exemplar…
Was aber macht diesen EQ auch heute noch so beliebt? Es handelt sich hier um ein aktives Design auf Basis von LC-(Spulen)-Filtern, und wie für die mittleren 60er-Jahre typisch hat der 511-EQ lediglich zwei Bänder. Diese aber haben es in sich: Mit jeweils vier Eckfrequenzen und wahlweise Peaking- bzw. Shelving-Filtern ist dies ein ausgewiesenes Sweetening-Tool, mit dem man Klänge vortrefflich verschönern kann. Mit ±12 dB Gain in jedem Band lässt sich das Filter weiter ausfahren als man auf den ersten Blick denken sollte, und zwar aufgrund der sehr breiten Filterkurven, die Signale effektiv packen können. Und dabei klingt der 511 wunderschön weich, aber niemals schwammig. Der Klang wird riesengroß, aber auch in den Bässen bleiben die Konturen erhalten. Überzeugt euch selbst anhand dieser beiden Audiobeispiele – ein Summensignal und eine Gitarrenspur:
Nicht ganz unschuldig an diesen Klangergebnissen ist wohl auch der riesengroße Ausgangsübertrager, den ihr auf dem folgenden Bild sehen könnt. Daneben befinden sich übrigens die beiden Spulen – viel “Eisen” für den klassischen Ton, hier noch einmal in Großaufnahme…
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